Von Benedikt Bögle

Acht kurze Porträts und acht Psalmenauslegungen bietet der Benediktiner und Alttesatmentler Georg Braulik: „Ins Herz geschaut. Beten mit den Heiligen des Alten Testaments“ ist bei Tyrolia erschienen und bietet eine sehr interessante Zusammenstellung. Am Beginn stehen acht kurze Porträts über Personen aus dem Alten Testament, die mit Recht als „Heilige“ bezeichnet werden können. Braulik schreibt hier über Abel und Abraham, Mose und Rut, Elija, Jeremia und Susanna. Braulik stöbert ihren Wesen nach, bietet eine Zusammenfassung des in der Bibel über sie Gesagten und fragt nach ihrer Gottesbeziehung. Danach legt der Theologe acht ausgewählte Psalmen aus und zeigt an ihnen, was die Theologie des Psalters über Gott zu sagen weiß. Am Ende steht ein sehr schöner Essay darüber, wie Psalmen überhaupt gebetet werden können und wo sich auch Schwierigkeiten zeigen können. Braulik bringt in seinem Band Altes und Neues Testament in einen Dialog und zeigt auf, dass sich Christen mehr mit dem Ersten Teil ihrer Heiligen Schrift beschäftigen müssen. Das könnte etwa auch durch eine liturgische Aufwertung bestimmter Heiliger aus dem Ersten Testament geschehen, wie Braulik völlig zurecht in seinem Vorwort feststellt. Ein sehr schöner Band, dessen kurze Texte auch für sich genommen gelesen werden können.
Georg Braulik: Ins Herz geschaut. Beten mit den Heiligen des Alten Testaments
Tyrolia 2020, 128 Seiten, EUR 14,95