Von Benedikt Bögle

Lebensmittel haltbar zu machen, ist für unsere Vorfahren eine schlichte Notwendigkeit gewesen: Gemüse, Fleisch oder Fisch hielt sich einfach nicht lange – und musste daher haltbar gemacht werden. Mittlerweile allerdings ist es zum Trend geworden, vermeintlich überholte Formen der Haltbarmachung und Zubereitung wieder zu entdecken. Dem entspricht auch ein bei Dorling Kindersley erschienenes Kochbuch: „Selbermachen. Das Kochbuch“ vom James Strawbridge. Der Autor gibt Anleitungen dazu, wie man Nahrungsmittel „selbst macht“, die eigentlich niemand selbst macht; er gibt Hilfestellungen für die verschiedensten Techniken. Dabei gibt Strawbridge zunächst eine „chemische“ Einführung. Wie funktioniert eigentlich Fermentieren? Was passiert da genau, welche Prozesse laufen da ab? Anschließend bietet er dann Rezepte.
Seine einzelnen Zubereitungsarten nennt James Strawbridge „Projekte“. Und das passt ganz gut. Denn: Schnell geht hier gar nichts. „Selbermachen“ ist kein Kochbuch, bei dem man sich mal eben ein Rezept aussucht und es dann am Abend nachkocht. Die „Pink Pickels“ etwa brauchen mehrere Wochen, bis sie fertig sind, ähnlich liegt es beim selbst gemachten Sauerteig. Dahinter steht natürlich eine grundsätzliche Haltung: Essen muss nicht immer schnell gehen und Kochen muss nicht immer nur den Zweck der Nahrungsaufnahme dienen; es kann sich wirklich um kleine Projekte handeln. Und so wird in diesem Kochbuch eingelegt und eingekocht, Käse und Butter selbst hergestellt, Fisch konfiert oder Rinderbrust geräuchert. Dieses Kochbuch ist sehr schön aufgebaut – und etwas für alle, die Lust auf Kochen haben und sich dafür auch Zeit nehmen wollen.
James Strawbridge: Selbermachen. Das Kochbuch
Dorling Kindersley 2021, 256 Seiten, EUR 24,95