Von Benedikt Bögle
Der Rechtsmediziner Paul Herzfeld erholt sich gerade erst von seinem letzten Fall: Beinahe wäre er seinem eigenen Chef zum Opfer gefallen; nur mit Mühe und Not konnte er sich und seine Familie vor dem Tod retten. Ein paar Wochen soll es jetzt ins beschauliche Itzehoe gehen, dort soll Herzfeld als Pathologe arbeiten, abschalten, sich erholen. Ein Plan, der funktionieren könnte – bald aber merkt Herzfeld, dass sein Vorgänger unter seltsamen Umständen starb: Er hatte sich selbst verbrannt und mit sich auch gleich die Forschungsergebnisse der letzten Jahre dem Feuer übergeben. Würde ein Pathologe das machen? Würde sich ein Arzt selbst anzünden, obwohl er um die unfassbaren Schmerzen dieses Todes weiß? Bald merkt Herzfeld, dass mehr dahinter stecken muss – und die Theorie der Polizei, der Pathologe habe Kinderpronografie auf seinem Rechner gehabt, vermag nicht zu überzeugen. Ehe Herzfeld sich versieht, steht er im Mittelpunkt der nächsten Jagd um Leben und Tod.

„Abgefackelt“ ist der zweite Band von Michael Tsokos und Alex Pohl um den Rechtsmediziner Herzfeld. Wie schon der Vorgängerband „Abgeschlagen“, basiert auch der neue Thriller auf wahren Begebenheiten – nicht, dass sich der Plot des Krimis genau so zugetragen hat, aber bestimmte Elemente sind inspiriert von wahren Begebenheiten. Wieder können die beiden Autoren mit Spannung und einer rasanten Entwicklung überzeugen. Lediglich die Dialoge sind äußert hölzern und unbeholfen; die Protagonisten sprechen, wie niemand im wahren Leben sprechen würde. Ansonsten aber: Ein Unterhaltsamer und spannender Thriller.
Michael Tsokos mit Axel Pohl: Abgefackelt. Ein Paul-Herzfeld-Thriller
Knaur 2020, 330 Seiten, EUR 14,99