Von Benedikt Bögle

In einem Fotoclub in Hattingen im Ruhrpott wird ein Toter gefunden: Der Vorstand des Vereins wurde offenbar mit Blitzlichtern ermordet, die bei ihm einen Herzinfarkt auslösten. Gefunden wird er just von der Reinigungskraft der Vereins – die sich sofort in die Ermittlungen stützt. Zufällig belauscht sie ein anderes Vereinsmitglied, das – so scheint es – etwas mit dem Mord zu tun haben könnte. Pamela Schlonski ermittelt zusammen mit ihrer Kollegin und kommt der Polizei dabei mehr als einmal in die Quere, allerdings mehrmals auch mit Ermittlungsergebnissen zuvor. Wie in einem klassischen Fernsehkrimi findet sich sehr schnell ein erster Verdächtiger, der womöglich nicht nur privat, sondern auch beruflich fotografiert – und die Einnahmen womöglich am Finanzamt vorbeischleust. Als die Spur sich erledigt, folgt der zweite Verdächtige, der womöglich selbst gerne Vorstand des Vereins geworden wäre und deswegen as Opfer aus dem Weg räumt. Auch diesen Täter muss Pamela Schlonski fallen lassen – und hat am Ende doch den richtigen Riecher.
„Mord mit Wischmopp“ hat eine solide Grundgeschichte. Die Reinigungskraft als Ermittlerin ist originell, im Übrigen ist der Krimi bei weitem nicht so platt, wie der Titel und vor allem das Cover es nahelegen mögen. Die Personen sind witzig gezeichnet, aber teilweise etwas zu krachig, zu vorhersehbar: Der geschiedene Kommissar, die neugierige Putzkraft. Etwas weniger Klischee hätte den Charakteren sicherlich gut getan, ein weniger mehr Zurückhaltung bei der jugendlichen Tochter von Pamela Schlonski vielleicht auch. Ansonsten aber: Ein solider Krimi, der unterhält.
Mirjam Munter: Mord mit Wischmopp
Ullstein 2022, 373 Seiten, EUR 10,99