Von Benedikt Bögle

„Mord im Pfarrhaus“ ist ein absoluter Klassiker von Agatha Christie und dürfte zu ihren wohl bekanntesten Kriminalromanen gehören. Der im ganzen Dorf unbeliebte Colonel Protheroe wird erschossen – im Arbeitszimmer des Pfarrers. Der hat zwar ein solides Alibi, interessiert sich aber immer mehr für den Fall, beginnt zu ermitteln und findet bald in Miss Marple eine Verbündete. Bald scheint der Fall völlig klar zu sein: Der Junge Maler Lawrence Redding hat ein Verhältnis mit der Ehefrau des Colonels. Sicherlich hat er den Mann erschossen. Oder war es gar die Frau? Die erste Spur erweist sich bald als kalt, weder Lawrence noch die Ehefrau können Colonel Protheroe erschossen haben. Wer aber war es dann? Immer mehr Merkwürdigkeiten sammeln sich: Ein zerschnittenes Bild im Haus des Colonels, ein etwas seltsamer Archäologe und zwei merkwürdige Telefonanrufe.
Agatha Christie kann auf höchstem Niveau unterhalten. Besonders sticht hervor, wie humorvoll die Autorin mit ihrer großen Heldin Miss Marple umgeht. Am Ende kann der Fall gelöst werden, weil die alte Dame alles und jeden genau beobachtet – und dennoch stichelte Christie selbst immer wieder gegen diese im dörflichen Leben weit verbreitete Neugier. Der Fall ist sehr spannend, wie immer kommt es bei Agatha Christie auf die kleinen Details an, die am Ende helfen, den wahren Täter zu finden. Grandiose Unterhaltung!
Agatha Christie: Mord im Pfarrhaus
Atlantik, 4. Aufl. 2021, 271 Seiten, EUR 12
Agatha Christie war eine Meisterin ihrer Zunft. Ich liebe besonders ihre Dialoge und bin jedes Mal ganz begeistert, wenn diese bei einer Verfilmung beinah 1:1 übernommen wurden.
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