Von Benedikt Bögle

Jules und Will feiern ihre Hochzeit auf einer abgelegenen irischen Insel. Die Braut, Herausgeberin eines Online-Blogs, tut alles, um die Feier zu einem Erfolg zu machen. Die Hochzeit zieht Aufmerksamkeit auf sich, nicht zuletzt, weil der Bräutigam Star einer erfolgreichen Survival-Show ist. Doch schon bald wird deutlich: Zwischen den Gästen bestehen Spannungen. Immer wieder treiben Schatten aus der Vergangenheit wie Wolken in die Gegenwart. Was geht da zwischen dem Trauzeugen und der Braut vor sich? Was geschah vor Jahrzehnten auf der Eliteschule, die der Bräutigam besuchte? Lucy Foley hat mit „Sommernacht“ wieder einen packenden Thriller geschaffen. Die Autorin schildert, wie schon in „Neuschnee“, die Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven. Immer wieder wechselt Foley gekonnt zwischen der Gegenwart und der jüngsten Vergangenheit, erzählt das Hochzeitswochenende so gleichzeitig vom Anfang und vom Ende her. Gekonnt verbindet die Autorin einzelne Stränge der Erzählung; am Ende mag man als Leser erstaunt sein, wie perfekt sich die Geschichte fügt. Ein packender, genialer Thriller.
Lucy Foley: Sommernacht
Penguin, 2. Aufl. 2021, 456 Seiten, EUR 15