Todesrauschen

Von Benedikt Bögle

Copyright: Droemer

Jula Ansorge betreibt einen True-Crime-Podcast. Im Gerichtssaal muss sie erleben, wie der forensische Phonetiker Matthias Hegel vom Vorwurf des Mordes freigesprochen wird, obwohl Jula selbst von seiner Schuld überzeugt ist. Als sich die beiden vor dem Gericht treffen, werden sie entführt. Bald ist klar, wer dahintersteckt: Die Verbrecher-Organisation Remus, der Julas Bruder einst angehörte und vor der er sich nun verstecken muss. Die Entführer wollen nur eines: Den Aufenthaltsort von Julas Bruder. Und sie werden alles tun, um ihn zu bekommen – auch vor Folter schrecken sie nicht zurück. Jula und Hegel müssen ihre Feindschaft nun überwinden, um überleben zu können. Hilfe kommt aus Julas Familie und von ihrem Exfreund. Nur: Wem kann sie vertrauen? Wer arbeitet für sie, wer gegen sie? Die Fronten verwirren sich immer mehr, die Lage wird immer heikler.

„Todesrauschen“ von Vincent Kliesch ist ein Teil der „Auris-Reihe“, kann allerdings auch ohne die vorhergehenden Bände gut verstanden werden. Die Idee zum Thriller stammt vom Erfolgsautor Sebastian Fitzek. Und tatsächlich: Der Plot hat einiges für sich, der Thriller wird immer spannender, der Leser weiß bis zum Ende nicht, wie alle Stränge zusammenhängen. Die Umsetzung durch Kliesch ist aber mäßig. Die übertrieben eingesetzte Jugendsprache des 14jährigen Elyas nervt irgendwann einfach nur. Und als Leser fragt man sich immer wieder: Wie konnten nur derart viele Ausrufezeichen das Lektorat überleben? Jeder Sinn eines Ausrufezeichens ist dahin, wenn gefühlt jeder zweite Satz damit endet. Kurzum: Guter Plot, etwas holpriger Stil.

Vincent Kliesch: Todesrauschen
Droemer 2021, 352 Seiten, EUR 12,99

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