Von Benedikt Bögle

Das US-amerikanische Rechtssystem ist in den vergangenen Monaten immer wieder auch in Deutschland von großem Interesse gewesen: Wie genau funktioniert eigentlich eine Präsidentschaftswahl? Unter welchen Voraussetzungen und durch wen kann der Präsident seines Amtes enthoben werden? Wer sich angesichts dieser Fragen Gedanken über die Verfassung der USA gemacht hat, kann sich nun an einen bei C.F. Müller erschienenen Band halten: Die „Einführung in das Verfassungsrecht der USA“ wurde von Guy Beaucamp erstellt und ist in der Reihe „Start ins Rechtsgebiet“ erschienen. Den ersten Teil des Bandes macht das aus, was man in Deutschland Staatsorganisationsrecht nennen würde: Welche Rolle hat der Präsident, wie funktioniert die Justiz, was sind Befugnisse von Senat und Repräsentantenhaus? Den zweiten Teil bilden dann einzelne in der US-Verfassung enthaltene Grundrechte. Am Schluss findet sich noch die englische Version der amerikanischen Verfassung.
Guy Beaucamp vergleicht immer wieder das amerikanische mit dem deutschen System. Bei allen Schwierigkeiten, die eine solche Rechtsvergleichung mit sich bringt – etwa: Vergleicht man den amerikanischen Präsidenten mit der Bundeskanzlerin oder dem Bundespräsidenten? – hat das für deutsche Leser doch den Vorteil, sich besser im fremden Verfassungssystem zurecht zu finden. Dieser Band ist in der Reihe „Start ins Rechtsgebiet“ erschienen, die sich normalerweise konsequent an Studierende in den ersten Semestern richtet. Bei diesem Band liegt es ein wenig anders; es richtet sich durchaus aus an alle Interessierten, die sich mit der Verfassung der USA beschäftigen wollen – ob sie nun Jura studieren oder nicht. Ein sehr einfach gehaltener, verständlicher, beinahe schon unterhaltender Band.
Guy Beaucamp: Einführung in das Verfassungsrecht der USA
C.F. Müller 2021, 177 Seiten, EUR 25