Von Benedikt Bögle

Die vertraglichen Schuldverhältnisse sind ein absoluter Schwerpunkt im juristischen Studium – und wohl auch der Bereich, in dem die meisten Menschen Probleme haben können: Wenn sich eine Kaufsache als mangelhaft erweist, wenn die Mietwohnung gekündigt wird, wenn der Leasingwagen Probleme macht. Ein hervorragendes Lehrbuch dazu ist bei Mohr Siebeck erhältlich: „Vertragliche Schuldverhältnisse“ von Jürgen Oechsler. Der Autor bietet die einzelnen Vertragstypen in sehr übersichtlicher Form dar: Der Kaufvertrag macht den Anfang, gefolgt von Darlehen, Leasing, unentgeltlichen Rechtsgeschäften, Miete und Pacht, Dienst- und Behandlungsvertrag, Werkvertrag, Reiserecht, Maklergeschäften, Geschäftsbesorgung, Bürgschaft und „sonstigen Verträgen“. Das Kräfteverhältnis entspricht der Bedeutung in Lehre und Praxis, wenn für den Kaufvertrag knapp 400 Seiten aufgewendet werden, für Auslobung und Gewinnzusage nur fünf.
Dieses Lehrbuch ist als Monumentalwerk angelegt, es umfasst gut 1100 Seiten. Gleichwohl sind die Ausführungen des Autors durchweg sehr gut zu lesen, die Gliederung ist sehr übersichtlich. Damit dürfte sich dieser Band auch für das Studium anbieten; an manchen Stellen mag es sicherlich zu ausführlich für die Vorbereitung auf die Examina sein. Gerade dort, wo ein Thema aber vertieft werden soll oder etwas nicht verstanden wurde, bietet sich ein Blick in dieses Werk sicher an. Gleiches darf für Hausarbeiten gelten, in denen eine bestimmte Rechtsfrage aus dem Bereich der vertraglichen Schuldverhältnisse im Mittelpunkt steht. Dieser Band ist daher sehr zu empfehlen.
Jürgen Oechsler: Vertragliche Schuldverhältnisse
Mohr Siebeck, 2. Aufl. 2017, XLI, 1124 Seiten, EUR 149