Von Benedikt Bögle

Nicola und Andreas Kantor wollen ihre Weihanchtsferien in der Provence verbringen: Spontan können sie das Ferienhaus eines Arbeitskollegen nutzen. Zwischen den Eheleuten Nicola und Andreas kriselt es: Die Ehe hat sich im Trott des Alltags gefangen – vor allem Andreas hofft auf einige schöne Tage in der Provence. Zunächst sieht es aber gar nicht danach aus: Seine Frau wird vor allem vom Gedanken an einen jungen Studenten nicht losgelassen, der vor einigen Jahren just in ihrem kleinen Feriendorf Miramas-le-Vieux spurlos verschwand. Am ersten Morgen im Urlaub macht Andreas nun eine unfassbare Entdeckung: Unter der Last des Neuschnees scheint ein unentdecktes, unterirdisches Kellergewölbe eingebrochen zu sein. Mitten in der Ruine entdeckt Andreas einen Sarg, in dem eine halb verweste Leiche liegt. Entsetzt eilt Andreas durch das kleine Dorf, auf der Suche nach Hilfe. Als er wieder am Ferienhaus ankommt, sind Sarg und Leiche verschwunden.
Kann es sein, dass Andreas‘ Verstand ihm ein Schnippchen geschlagen hat? Dass er sich alles nur eingebildet hat? Andreas glaubt nicht recht daran: Er hat eine Leiche gesehen, die nur kurz später von irgendjemandem beiseite geschafft wurde. Von wem? Gemeinsam mit Nicola beginnt er, auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen. War die Leiche jener Student, der vor einigen Jahren verschwunden war? Wer könnte ihn getötet haben? Und warum wurde er just im Garten des Ferienhauses begraben? Cay Rademacher hat mit „Stille Nacht in der Provence“ einen spannenden Krimi geschaffen. Bis zuletzt erscheint der Fall verworren, nimmt immer neue Wendungen und bleibt daher bis zum Schluss spannend.
Cay Rademacher: Stille Nacht in der Provence
Dumont 2020, 253 Seiten, EUR 18