Von Benedikt Bögle

Eine interessante Kombination: Der Benediktinermönch Anselm Grün und Maite Kelly – Mitglied der „Kelly-Familie“ – schreiben über das Weihnachtsfest. Unter Mitarbeit von Simon Biallowons ist von ihnen bei Herder erschienen: „Weihnachten für alle. #trotzallemweihnachten“. Die beiden Autoren nähern sich dem Weihnachtsfest an. Sie wollen zeigen: Auch unter den Beschränkungen der Corona-Pandemie kann Weihnachten gefeiert werden. Ja, mehr noch: Gerade in diesem Jahr wird die Botschaft des Weihnachtsfestes besonders relevant. Anselm Grün verweist dabei immer wieder auf die Benediktsregel. Es ist faszinierend, wie der Beststellerautor in der jahrhundertealten Regel plötzlich Gedanken für unsere Zeit finden kann. Spannend dagegen der Kontrast mit Maite Kelly, die nun eben nicht in einem Kloster lebt, sondern in einer Familie. Leider geht die Konzeption des Bandes nicht ganz auf. Auf der Hinterseite sieht man sogar, wie sich Kelly, Grün und Biallowons in einem Zoom-Gespräch befinden. Hätte man nicht den Band als Interview führen können? Dann wäre vielleicht der Kontrast, aber auch das Gemeinsame noch deutlicher hervorgekommen als in sich abwechselnden Essays. Und dennoch: Ein schöner Band, der in diesen Tagen Hoffnung geben kann.
Maite Kelly und Anselm Grün: Weihnachten für alle. #trotzallemweihnachten
Herder 2020, 123 Seiten, EUR 14