Von Benedikt Bögle

Thomas von Aquin gilt als einer der größten Theologen des Mittelalters wie überhaupt der Christentumsgeschichte. Sein Werk umfasst besonders die „Summe der Theologie“, in der Thomas den christlichen Glauben darlegt. Aber: Kann uns diese Theologie noch nach Jahrhunderten etwas sagen? Ist das alles noch aktuell? Ja. Das zeigt ein bei Herder erschienener Sammelband von Markus Schulze: „Glaube und Heil. Thomas von Aquin für heute.“ Der Untertitel gibt die Richtung des Werkes vor: Gesammelt sind hier Aufsätze von Markus Schulze, die das Denken des großen Theologen für heute erschließen wollen. Zusammengestellt wurden die Texte von George Augustin und Ingo Proft, die den Band ihrem Kollegen Schulze zum 60. Geburtstag widmen. Die Beiträge befassen sich mit dem Thema der Gotteslehre, mit Christus und den Sakramenten, am Ende schließlich mit dem ewigen Leben. Entstanden ist so ein Lesebuch, das gewiss nur einzelne Schlaglichter auf das große Denken des Aquanauten wirft. Dabei zeigt Schulze aber, wie man gewinnbringend Theologie betreiben kann: Eben nicht nur als Zusammenfassung dessen, was Thomas von Aquin gesagt oder gedacht hat – sondern als lebendigen Diskurs mit dem mittelalterlichen Denken, auf der Suche nach dem, was auch heute noch gilt. Ein sehr gelungener Sammelband!
Markus Schulze: Glaube und Heil. Thomas von Aquin für heute
Herder 2020, 302 Seiten, EUR 32