Von Benedikt Bögle
Die Grillsaison – daran besteht wohl kein Zweifel – endet mit dem Sommer. Spätestens im September ist Schluss mit dem Kochen über offenem Feuer. Die fertigen Marinadenmischungen oder das bereits fertig eingelegte Fleisch verschwinden aus dem Angebot der Supermärkte und eingefleischte Grillfans müssen auf den nächsten Frühling warten. Das muss allerdings gar nicht sein: Grillen geht auch im Winter – wenngleich man das Essen vielleicht besser nach drinnen verlegen sollte. Wer es wagen will, kann sich an ein Kochbuch von Guido Schmelich halten: „Ja, ich Grill! Im Winter“ ist bei der Edition Michael Fischer (EMF) erschienen.

Schmelich bietet zunächst eine Einführung in das Grillen: Welches Equipment ist sinnvoll? Wie grillt man direkt, wie indirekt? Mehr als hilfreich ist eine zweiseitige Übersicht für Kerntemperaturen von Schwein, Rind & Co. Es folgen die Rezepte: Grundlegendes wie Süßer Senf oder Biermarinade, dann aber auch Gerichte, mit denen man sich zum Grillmeister des Freundeskreises aufschwingen dürfte: Rehrückencarpaccio mit getrüffeltem Pastinakenpüree, Salsiccia-Burger mit Pecorino-Sauce oder geschmorte Chickenwings mit Apfel-Malz-Sauce.
Nicht nur fleischige Rezepte fährt Schmelich auf, auch gegrillte Miesmuscheln und Jakobsmuscheln aus der Glut, verkohlter Lauch und Topinambur-Suppe. Besonders spannend klingen die mit Blutwurst gefüllten Kalamare. Auch Nachtische lassen sich selbstverständlich auf dem Grill zubereiten. Ein schönes Kochbuch, das am besten in die Hände leidenschaftlicher und fortgeschrittener Grillfans gelegt werden sollte.
Guido Schmelich, Ja, ich Grill! Im Winter
EMF 2019, 159 Seiten, EUR 22
Ein Kommentar zu „Grillsaison Winter“