Todesdiagramme

Von Benedikt Bögle

Dieser Thriller lässt streckenweise das Blut in den Adern gefrieren: Ein Serienmörder macht die Stadt Bremen unsicher. Auf grausamste Art und Weise ermordet er Prostituierte. Die Abstände werden kürzer, die Opfer mehr. Die Ermittler können nur erahnen, welche Persönlichkeit hinter dem Täter steckt. Am Ende bieten sich Polizei und Täter einen Wettlauf um die Zeit. „Die Diagramme des Todes“ (Knaur) ist ein Thriller, der bewegt. Die Spannung baut sich kontinuierlich auf und die beiden Autoren – Axel Petermann und Claus Cornelius Fischer – verstehen es hervorragend, die Perspektiven zwischen Opfern, Ermittlern und dem Täter zu wechseln.

Die „Diagramme des Todes“ sind ein True-Crime-Thriller. Das heißt: „Die in diesem Buch geschilderten Ereignisse haben sich in den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Bremen und Umgebung zugetragen. Die Identität des Täters und die Namen der Opfer wurden ebenso verändert wie die meisten Schauplätze, um die Unschuldigen zu schützen und die Ruhe der Toten nicht zu stören“, schreiben die Autoren in einer Vorbemerkung zu ihrem Thriller. Der Leser erfährt freilich nicht, an welchen Stellen aus einer Nacherzählung eine freie Erfindung wird. Gleichwohl bleibt ein mulmiges Gefühl: Was man hier zur Unterhaltung liest, ist wirklich geschehen. Da haben wirklich Menschen auf die beschriebene Weise gelitten. Darf man das? Ich bin mir da eher unsicher.

Axel Petermann / Claus Cornelius Fischer: Die Diagramme des Todes. True-Crime-Thriller
Knaur 2019, 412 Seiten, EUR 14,99

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