Von Benedikt Bögle
Tommy Beresford bekommt einen Auftrag von der britischen Geheimpolizei, den er nicht ablehnen kann. Die Polizei vermutet mitten im Zweiten Weltkrieg einen deutschen Spion im Vereinigten Königreich. Er soll in einer Pension wohnen – dort soll sich nun Tommy einschleichen und herausfinden, wer der gesuchte Geheimagent ist. Seiner Frau Tuppence darf er nicht sagen wohin er geht, welchen Auftrag er angenommen hat. Sie kommt ihm dennoch auf die Schliche und ermittelt in der Pension gleich mit. „N oder M?“ ist ein eher unbekannter Roman der britischen Erfolgsautorin Agatha Christie, im Vergleich zu Hercule Poirot oder Miss Marple ist aber auch das Ermittlerduo Tuppence und Tommy eher unbekannt – das ist schade.

Wie immer schreibt Christie mit Humor, mit Liebe für gesellschaftliche Verhaltensweisen der gehobenen britischen Schicht und mit einer gehörigen Portion Überraschung am Ende. Ein genial komponierter Fall, der – auch das ist für Agatha Christie natürlich nicht sehr ungewöhnlich – auch von seinen liebenswürdigen Protagonisten lebt.
Agatha Christi: N oder M?
Atlantik 2019, 224 Seiten, EUR 12