Von Benedikt Bögle
Immer wieder sind gesetzliche Schuldverhältnisse Gegenstand von Prüfungen, auch im Ersten Staatsexamen. Die Problemkreise rund um ungerechtfertigte Bereicherung, Deliktsrecht und Geschäftsführung ohne Auftrag (GoA) werfen viele einzelne Fragestellungen auf, deren Beherrschung von den Examenskandidaten in der Regel erwartet wird. Das reicht von der Frage, welche Rechtsgüter nun genau von § 823 Absatz 1 BGB umfasst sind, bis zu Einzelheiten der sogenannten Saldotheorie im Rahmen des § 818 BGB. Ein Wiederholungswerk für Examenskandidaten hat Petra Buck-Heeb vorgelegt: „Examens-Repetitorium Besonderes Schuldrecht 2. Gesetzliche Schuldverhältnisse“ ist bei C.F. Müller erschienen. Die Autorin lehrt als Professorin Zivilrecht an der Universität Hannover. Ihr Werk zu den gesetzlichen Schuldverhältnissen ist in siebter Auflage erschienen.

Der Band gliedert sich in vier Teile. Nach einer knappen Einführung kommt die Autorin auf die Geschäftsführung ohne Auftrag (GoA), auf das Deliktsrecht und schließlich auf die bereicherungsrechtlichen Ansprüche zu sprechen. Der Aufbau ist eher ungewöhnlich, die GoA wird in vielen Lehrbüchern beinahe stiefmütterlich am Ende der Ausführungen wiedergegeben. Den Stoff erläutert die Autorin anhand von insgesamt gut 60 Fällen; gleichzeitig bietet sie aber zu jedem Abschnitt auch Empfehlungen für ausführlichere Übungsfälle, die in entsprechenden Sammlungen oder juristischen Zeitschriften erschienen sind.
Immer wieder bietet die Autorin Aufbauschemata, die sie sehr gezielt und zugleich sparsam einsetzt. Das ist hervorzuheben: Zu jeder einzelnen Rechtsfrage ein eigenes Schema auswendig zu lernen, wird irgendwann überfordern. Ganz gezielt aber ein grundlegendes Schema etwa zum Schadensersatz nach § 823 BGB zu lernen oder zum Allgemeinen Persönlichkeitsrecht, dürfte sehr sinnvoll sein. Die von Petra Buck-Heeb gebotenen Schemata unterstützen den Examenskandidaten dabei hervorragend. Gleiches gilt für die immer wieder in den Text eingewobenen „Klausurtipps“ der Professorin. Hier weist sie auf eine korrekte Prüfungsreihenfolge hin und macht damit Tipps für eine gelungene Klausur.
Das „Unirep Jura“ richtet sich – allgemein, wie auch der vorliegende Band – an Examenskandidaten. Eine klare Struktur, verständliche Sprache, deutliche Benennung der klausurrelevanten Problemkreise, Definitionen und Aufbauschemata – damit überzeugt der Band zu den gesetzlichen Schuldverhältnissen. Diese Vorzüge machen das Werk nicht nur für Kandidaten vor dem Ersten oder Zweiten Juristischen Examen attraktiv, sondern auch für Studierende in früheren Semestern, die sich den Stoff – etwa im Blick auf eine Klausur – aneignen wollen oder müssen. Gleichzeitig kann „Schuldrecht Besonderer Teil 2“ ein guter Einstieg in die Hausarbeit sein; die Fußnoten ermöglichen insbesondere einen guten Überblick über die vorhandene Rechtsprechung. Damit sei das Werk allen Jurastudenten und -studentinnen empfohlen.
Petra Buck-Heeb: Examens-Repetitorium Besonderes Schuldrecht 2. Gesetzliche Schuldverhältnisse
C.F. Müller, 7. Aufl. 2019, 278 Seiten, EUR 23