Von Benedikt Bögle
Leo Kreuthner will einer Frau imponieren. Deswegen schleicht sich der Polizist in ein fremdes Haus, das er als sein eigenes ausgeben will. Funktioniert alles einigermaßen, bis Kreuthners Begleitung einen toten Mann im Schlafzimmer findet. Der Eigentümer des Hauses, Klaus Wartberg, wurde erschossen. Eine Vertraute von ihm befindet sich noch immer im Haus, in ihrer Hand: die Mordwaffe. Sie kann sich an nichts mehr erinnern und gerät schnell unter Mordverdacht. Also flieht sie – behilflich ist ihr der Polizist Leo Kreuthner selbst. Wie schon in den anderen Romanen um Kreuthner und Kommissar Wallner lässt der oberbayerische Ermittler keine Gelegenheit aus, es mit dem Gesetz nicht so genau zu nehmen. Auch in Schwarzwasser, dem siebten Roman der Reihe, erschienen bei Knaur, muss Kreuthner kapitale Fehler auf seine Schulter nehmen, kann aber auch groß Erfolge verzeichnen.

© Knaur
Wer war das Opfer? Diese Frage beschäftigt die Ermittler und scheint bald schon geklärt: ein Rechtsanwalt aus Berlin. Dessen Entwicklung von einem rechtschaffenen, gesetzestreuen Strafverteidiger hin zu einem Anwalt der russischen Mafia wird in parallelen Kapiteln erzählt. Am Ende steht eine große Überraschung – in der Identität des Opfers hatten sich alle getäuscht. Andreas Föhr hat wieder einen sehr unterhaltsamen und gleichzeitig spannenden Kriminalroman vorgelegt. Absolute Leseempfehlung.
Andreas Föhr: Scharzwasser
Knaur 2019, 393 Seiten, EUR 9,99