Von Benedikt Bögle
Das Gesellschaftsrecht ist durchaus examensrelevanter Stoff – und verdient damit definitiv Beachtung. Die Materie ist dabei nicht immer ganz einfach: Es geht nicht nur um Detailwissen, sondern schlicht auch um wirtschaftliche Zusammenhänge. Bei Nomos ist ein Lehrbuch von Johann Kindl, Professor an der Universität Münster, erschienen, das sich mit dieser Materie beschäftigt.
Kindls Lehrbuch beginnt mit einer Einführung in das Gebiet; der Autor unterscheidet hier vor allem die die Personengesellschaften – dazu gehören etwa die bürgerliche Gesellschaft oder die offene Handelsgesellschaft – von den Vereinen. In der Folge stellt Kindl fünf Gesellschaftsformen eingehend dar: Die Gesellschaft Bürgerlichen Rechts (GbR), die offene Handelsgesellschaft (oHG), die Kommanditgesellschaft (KG), die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) und Aktiengesellschaft (AG).

Dabei geht der Autor jeweils auf die verschiedenen Rechtsformen ein, auf Entstehen und Erlöschen, auf die notwendigerweise zu beteiligenden Personen und ihre Rolle innerhalb des von der jeweiligen Gesellschaftsform getragenen Unternehmens. Den Ausführungen von Johannes Kindl kann man dabei sehr gut folgen – man hätte sich nur etwas mehr Beispiele gewünscht. Gerade im Gesellschaftsrecht wäre es meiner Ansicht nach wichtig, die Vorteile einer bestimmten Gesellschaftsform am ganz konkreten Fall zu verstehen. Warum ist für einen Unternehmer regelmäßig die Kommanditgesellschaft interessant, warum vielleicht auch die GmbH? Ansonsten aber ein sehr gelungenes Lehrbuch.
Kindl: Gesellschaftsrecht
Nomos, 2. Auflage 2019, 438 Seiten, EUR 26