Verhängnisvolle Affären

Von Benedikt Bögle

Anwälte erleben im Laufe ihres Berufslebens so einiges – gerade Strafverteidiger, möchte man meinen, wenn Anwälte aus ihrer Praxis berichten und absurd anmutende Verbrechen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen; so etwa bei Ferdinand von Schirach oder auch Alexander Stevens. Dr. Stevens ist Fachanwalt für Strafrecht in München und berichtet in seinem neuen Buch wieder über Verbrechen aus der Praxis: „Verhängnisvolle Affären. Wenn Online-Dates beim Anwalt landen“, erschienen bei Piper. In „9 1/2 perfekte Morde“ hatte der Autor über spektakuläre Mordfälle ohne ermittelten oder wenigstens bestraften Täter geschrieben. Schon in „Sex von Gericht“ stand das Sexualstrafrecht im Mittelpunkt – wie auch im neuesten Buch des Autors.

© Piper

Es geht hauptsächlich um Online-Dates, die in der Strafbarkeit enden – über Apps oder Plattformen lernen sich Menschen mit teilweise sehr fragwürdigen Neigungen kennen und am Ende stehen strafbare Nötigungen oder gar Vergewaltigungen im Raum. Die Ausführungen von Alexander Stevens sind durchaus interessant, könnten aber beim ein oder anderen Fall juristisch tiefgründiger sein. Die gezeichneten Fälle sind teilweise an menschlicher Dramatik kaum mehr zu überbieten – der humorvolle Ton des Autors stört da bisweilen und wirkt unangebracht. Dennoch: Ein interessanter Einblick in das Leben eines Strafverteidigers.

Alexander Stevens: Verhängnisvolle Affären. Wenn Online-Dates beim Anwalt landen
Piper 2018, 175 Seiten, EUR 10

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