Von Benedikt Bögle
Wörter sind wandelbar: Ihre Bedeutung kann sich über Jahrzehnte hin verändern, manche Wörter verschwinden beinahe ganz aus unserem Wortschatz oder werden häufiger, rücken in den Vordergrund. Mit Wörtern lassen sich nicht nur Geschichten erzählen, sondern auch Geschichte. Das versucht auch Hans Hütt in seinem kleinen Büchlein „Die 60er. Ein Jahrzehnt in Wörtern“, erschienen im Duden-Verlag.
Der Autor sammelt in seinem Werk Begriffe, die das Jahrzehnt ab 1960 geprägt haben. Sie stammen aus den verschiedenen Bereichen Alltag, Familien, Freizeit, Gesellschaft und Kultur, Verkehr oder Wirtschaft. Entstanden ist ein sehr kurzweiliges und schön zu lesendes Büchlein, das mit Humor nicht spart und gleichzeitig informativ ist.

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So etwa weiß der Autor über den Hawaiitoast zu sagen: „Exotik bringt’s. Die Fleisch- und Käsewirtschaft liefert quadratischen Kochschinken, der nach nichts schmeckt, und Käse, dessen einziges Talent darin besteht, zu schmelzen.“ Welche Bedeutung hatte das Twisten in den 60er-Jahren? Wie war das mit der Pizza? Was bitte war der Bittenfelder Weg? „Die 60er. Ein Jahrzehnt in Wörtern“ ist ein schönes Buch; ältere Generationen mögen sich darin an ihre Kindheit erinnert fühlen, jüngere erhalten einen Einblick in die deutsche Welt vor beinahe 60 Jahren.
Hans Hütt: Die 60er. Ein Jahrzehnt in Wörtern
Duden-Verlag 2019, 127 Seiten, EUR 12