Von Benedikt Bögle
Mord und Totschlag – es ist bekannt – machen auch vor der Heiligen Schrift nicht Halt. Der sündige Mensch verletzt andere und begeht dabei Handlungen, die sich nicht nur im Strafgesetzbuch, sondern auch in Krimis wiederfinden. Warum also nicht mal einen Bibel-Krimi schreiben? Bertram Salzmann hat es unternommen. „Am Anfang war der Mord. Die spannendsten Kriminalgeschichten aus der Bibel“ erschien in einer Neuauflage bei „edition chrismon.“ Salzmann versammelt in diesem Band biblische Verbrechen. Er lässt dabei die Texte für sich sprechen und leitet die der Guten-Nachricht-Bibel entnommenen Zitate nur kurz ein. So hat der Bibeltexte eine echte Chance, gehört zu werden, ohne durch ausufernde Einleitungen erschlagen zu werden.

Viele der Geschichten wären erwartbar: Kain und Abel, David und Urija, der Prozess Jesu. Salzmann hat aber viel mehr biblische Erzählungen versammelt, unter denen sich auch unbekanntere befinden: Etwa die Geschichte von David, Abigajil und Nabal oder die Begebenheit um Josua und Achan. Vielfältig wie die Protagonisten sind die „Straftatbestände“: Von Mord und Totschlag über Schutzgelderpressung bis zum Betrug. Entstanden ist ein nettes Lesebuch, das in großen Teilen auch eine Anregung ist, endlich einmal wieder die sogenannten „Geschichtsbücher“ der Heiligen Schrift in die Hand zu nehmen. Die Rolle Gottes – als Ermittler, Ankläger und Richter – bleibt dabei nicht ausgespart.
Am Anfang war der Mord. Die spannendsten Kriminalgeschichten der Bibel. Ausgewählt und eingeleitet von Bertram Salzmann.
Deutsche Bibelgesellschaft – edition chrismon 2017, 189 Seiten, EUR 8,50